Blütenspaziergang im Natura 2000 Gebiet Bangs Matschels

05.07.2015 21:29

Das Natura 2000 Schutzgebiet Bangs-Matschels bietet eine reiche Pflanzenvielfalt. Das hier auch im Juli noch seltene und schützenswerte Pflanzen wie die Sumpfgladiole blühen, erfuhren die Teilnehmer auf einem „Blütenradspaziergang“.  

Im Rahmen der Reihe “Natuvielfalt-Termine” gab es am vergangenen Mittwoch Gelegenheit, Hintergründe über den einzigartigen Lebensraum der Bangser und Matschelser Streuwiesen zu erfahren und dabei seltene Pflanzenarten zu entdecken. Die Bangser und Matschelser Streuwiesen werden nur einmal im Jahr gemäht und nicht gedüngt. Entstanden sind die Streuwiesen im 19. Jahrhundert, als die Rolle des Ackerbaus abnahm und die Viehzucht an Bedeutung gewann. Moore und Feuchtwiesen wurden in Streuwiesen umgewandelt und dabei darauf geachtet, dass diese Wiesen zugunsten der Artenvielfalt nicht gedüngt wurden.

Wachtelkönig und Wiesenraute

Begleitet vom Gesang des seltenen Wachtelkönigs, dessen wissenschaftlicher Name „Crex Crex“ von den etwas krächzenden Lauten des Wiesenbrüters herrührt, wurden mit dem Biologen Andreas Beiser einige Pflanzen der Streuwiesen etwas genauer betrachtet. Die Teilnehmer lernten die knäuelige Glockenblume, das Pfeifengras, das Labkraut, den Heilziest, den Grannen-Klappertopf, den Mädesüss, den Baldrian und die Wiesenraute kennen. „Die Ackerwitwenblume ist eine besonders interessante Nektarpflanze für Schmetterlinge in den Streuwiesen“, erklärte Beiser.

Mehr Schutz für die Sumpfgladiole

Als heimliche Königin der Streuwiesen gilt die Sumpfgladiole, welche die Teilnehmer des Blütenradspaziergangs noch in voller Blüte erlebten. Die Sumpfgladiole wächst gerne auf wechselfeuchten, nährstoffarmen und kalkreichen Böden. Obwohl es in Vorarlberg noch 67 Gebiete gibt, wo die Sumpfgladiole wächst, ist ihr Vorkommen äußerst rar und in Deutschland nur in Baden-Württemberg und Bayern bekannt. Dieser besonderer Schatz Vorarlberger Streuwiesen soll noch stärker gewürdigt und geschützt werden. So sollen im Frastanzer Ried und in Übersaxen neue Natura 2000 Schutzgebiete ausgewiesen werden, wo die Sumpfgladiole ebenfalls wächst.

Nach den Sommerferien sind im Herbst weitere Wanderungen im Rahmen der „Naturvielfalt-Termine“ der Stadt Feldkirch geplant, welche sich zu einem beliebten Treff für Naturliebhaber entwickelt haben. Umweltstadträtin Marlene Thalhammer lud die Teilnehmer ein, auch die kommenden Termine nicht zu verpassen.

(Bericht im vol.at vom 05.07.2015)